Aus dem Sommerloch gekrochen: Alternative Apostolische Kirche vor Gründung

„Immerhin haben wir schon ein Logo, das ist die halbe Miete. Hat die Karin gemacht, die war mal bei der Schülerzeitung.“ (Wolfgang Irrmacher, 56, Bezirksevangelist)

Deutschland. Wie der HEROLD exklusiv in Erfahrung bringen konnte, steht eine neue apostolische Gruppe kurz vor ihrer Gründung. „Uns reicht es langsam mit dem Weltengehorsam.“, so Bezirksevangelist Wolfgang Irrmann, 56. „Jahrzehntelang haben sie uns unterwiesen, das in der Welt nur Wehe, Elend, Leid und Tod zu finden ist, und sämtliche Politiker vom Förster Finsternis höchstpersönlich geleitet werden. Jetzt, wo die auf einmal so ein angebliches Virus erfinden, da machen wir auf einmal einen auf den zehnten Glaubensartikel, oder was? Ich habe mich da im Internet belesen, wir werden überall nur belogen und betrogen. Früher haben wir das mit den Medien ja kritischer gesehen, in der Kirche. Zum Glück hat sich das geändert. Jetzt erkennen wir die Wahrheit.“ Irrmann ist verärgert über seine Kirche und die vielfältigen Einschränkungen in den Gottesdiensten. „Wir wollen endlich mal wieder ordentlich Dampf beim Gemeindegesang ablassen!“, so der erboste Gemeindeleiter.

Irrmann ist nicht allein. Auch Diakon Samiel Wirr ist wütend: „Unsere Kinder wissen gar nicht mehr, was christliche Werte sind, weil uns der Weg in die göttliche Hütte versperrt ist. Wo sollen die das denn bitte lernen? Zu Hause etwa? Dafür sind wir doch nicht zuständig! Haben unsere Eltern doch auch nicht mit uns gemacht! Da kam man aus der Kirche und ließ das Empfangene auch dort! Und jetzt werden wir nicht mehr Erste am Buffet vom Hochzeitssaal, nur weil die Apostel weltenhörig geworden sind? Das kann doch nicht sein! Abendmahlsfeiern kannst du auch vergessen, jetzt wo die Priester alle durchgeimpft sind. Seit wann ist Bill Gates bitte Stammapostel?“

Alternative Apostolische Kirche – so will Wolfgang Irrmann die neue Gemeinschaft nennen. „Wir wollen dabei offen für alle apostolischen Kinder sein. Wegen uns können auch die Kuhlenjünger oder die vom AJC zu uns kommen. Hauptsache, wir zeigen Flagge!!! Schluss mit dem Unterwürfigkeitswahn!“

Begeisterte Rufe auch von anderer Stelle: „Endlich kracht’s mal wieder ordentlich bei den Apostolen. Sind ja auch schon wieder mehr als dreißig Jahre rum seit Wiesbaden ’89“, so ein begeisterter Thorsten Gandalf. Der Pfarrer im Ruhestand leitete lange Jahre die Protestantische Weltanschauungswarte. Insbesondere die Apostolischen bildeten einen Schwerpunkt seiner Beobachtung. „Endlich wieder eine Schwurblergruppe! Bleibt bloß abzuwarten, ob sie eigene Ämter rufen, oder stammaposteltreu bleiben, so wie in den 50ern bei den Holländern“.

„Ob wir eigene Amtsträger benennen, wird die Entwicklung zeigen. Im Notfall haben wir schon einen Propheten in der Hinterhand, der spontane Apostelrufungen vornehmen könnte“, meint Bezirksevangelist Irrmann. „Noch haben Zürich, Stuttgart, Dortmund, Hamburg und Berlin aber die Zügel selbst in der Hand. Sie brauchen nur vernünftig werden und endlich glauben, was im Internet steht.“

Wieviele Gläubige und Gemeinden ihm folgen wollen, will Irrmann nicht konkret benennen. „Es wird sich aber im Raum um die zehntausend mal zehntausend bewegen“.

Der HEROLD bleibt dran!

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